In Deutschland gibt es ca. 300.000 traumatische Kopfverletzungen im Jahr, davon etwa 80–90% leicht. Stoß- und Anprallverletzungen im Kopfbereich gehören auch in zahlreichen Sportarten zum Alltag. Vor allem bei sogenannten Kontaktsportarten wie Hand- oder Fußball, Eishockey, Boxen u.v.w kann es im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas zu einer Gehirnerschütterung (engl.: „Concussion“) kommen.
Für Sportler, Clubs und betreuende Mediziner stellen die leichten Schädel-Hirn-Verletzungen eine große Herausforderung dar. Die Diagnostik gestaltet sich häufig schwer, insbesondere in dem engen Zeitfenster am Spielfeldrand. Hier muss schnell über die mögliche Rückkehr ins Spiel entschieden werden. Offensichtliche Symptome wie Bewusstlosigkeit oder Erbrechen zeigen sich aber eher selten. Auch bei leichten Verletzungen kann es aber zu schweren, zunächst nicht offensichtlichen Schädigungen und Einschränkungen kommen.
In der Regel heilen diese Verletzungen ohne Spätfolgen innerhalb weniger Tage aus, jedoch kann bei zu frühem Wiederbeginn von Leistungssport das Risiko für eine erneute Gehirnerschütterung steigen, auch das allgemeine Verletzungsrisiko bei reduzierter Reaktionsfähigkeit ist erhöht. Zudem werden durch eine zu schnelle Belastung dauerhafte Schäden riskiert.